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Psychoanalyse

 

Die Psychoanalyse wurde um 1900 von Sigmund Freud als Wissenschaft vom unbewussten Seelenleben begründet. Seitdem hat sie sich stetig weiterentwickelt. Die Psychoanalyse geht davon aus, dass in jedem Menschen widerstreitende Gefühle, Impulse und Kräfte wirken. Das Ziel ihrer Behandlungsmethode besteht darin, dem Patienten bei der Suche nach einer persönlichen Kontinuität und bei der Aneignung unbewusst gewordener Lebensgeschichte(n) zu helfen. In unserer Geschichte wurzelnde unbewusste Motivationen, wie zum Beispiel unbewusste Schuldgefühle, können sich als Symptom in Form von Hemmungen, Arbeitsstörungen oder auch Selbstbestrafungstendenzen bis hin zu schweren Depressionen niederschlagen. Insofern geht es der Psychoanalyse um eine Befreiung des Subjekts, um Selbst-Aufklärung, so dass der einzelne Mensch in der Lage ist, seine eigenen Wünsche zu entdecken und zu erkennen und diese – soweit möglich – auch zu verfolgen.

 

Im Gegensatz zur tiefenpsychologischen Psychotherapie fokussiert das psychoanalytische Therapieverfahren stärker auf die innere Welt, das innere Erleben, die Phantasien, vor allem die Beziehungswünsche und -phantasien und die inneren Konflikte eines Menschen. Die Beziehungsarbeit bildet dabei einen wesentlichen Schwerpunkt. In der Regel findet eine Psychoanalyse an drei Terminen in der Woche statt. Dabei liegt der Patient auf der Couch und die Therapeutin sitzt hinter ihm.

 

Übrigens: Schon Freud hat verfügt, dass jeder Psychoanalytiker, der die Psychoanalyse an anderen ausüben möchte, sich zuvor selber analysieren lässt, um auf diese Weise seine eigene unbewusste Welt verstehen und erforschen und seine Methode kennen zu lernen.

 

Und das gilt noch heute!

 

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TfP)

Bisweilen ist eine dreimal in der Woche stattfindende Therapie nicht einzurichten oder es sprechen andere, inhaltliche Gründe, die in der Persönlichkeitsstruktur, in der Belastbarkeitsgrenze oder in der Lebensgeschichte des betreffenden Menschen liegen, gegen eine Psychoanalyse. Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie findet – in der Regel – einmal in der Woche, im Gegenübersitzen statt. In der TfP wird häufig stärker auf die Außenwelt fokussiert, z. B. auf wiederkehrende Konflikte mit anderen Menschen, am Arbeitsplatz usw., nicht ohne dabei auch die innere Welt zu berücksichtigen.

 

Kriseninterventionen, Kurzzeitpsychotherapie (KZT)

Häufig kommt es in bestimmen »Schwellensituationen« (Abitur, Berufseintritt, Heirat, Schwangerschaften, »Mid-life«, Berentung) oder bei akuten sehr belastenden Ereignissen zu Lebenskrisen. Eine Krisenintervention kann in einer solchen Situation stabilisierenden psychischen Halt gewähren. Zugleich kann man im Rahmen einer solchen Kurzeittherapie herausfinden, inwieweit die akute Lebenskrise mit einem tiefer liegenden lebensgeschichtlichen Ereignis oder Konflikt zusammenhängt und deren Bewältigung zusätzlich erschwert. Es besteht die Möglichkeit, eine solche Kurzzeittherapie anschließend in eine Langzeittherapie umzuwandeln.

 

Pferdegestützte Psychotherapie

Meine Praxismitarbeiterin Litla blida (sprich: blitha mit engl »th« oder kurz: Litla) ist eine sehr freundliche Island-Stute mit langjähriger Reitschulerfahrung. Litla bildet sich engagiert fort und assistiert mir daher mit großer Freude als Therapiepferd im Rahmen der pferdegestützten Psychotherapie.

 

Manchen Menschen fällt es schwer, allein durch Worte und Gedanken Kontakt zu ihrem Gefühlsleben aufzunehmen. Wenn sie die Möglichkeit haben, sinnliche Erfahrungen mit einem Tier, z. B. einem Hund oder einem Pferd in ihre sprachliche Welt zu integrieren, fällt ihnen das wesentlich leichter. Pferde eignen sich aus verschiedenen Gründen von ihrem Naturell her besonders für solche Erfahrungen. Denn sie sind sehr feinsinnige Tiere mit exzellenten Wahrnehmungsfähigkeiten, so dass sie in der Lage sind, unsere unbewusste Ausstrahlung zu spiegeln. Auf diese Weise können wir im begleiteten Kontakt mit einem Pferd häufig sehr schnell zu fundamentalen Selbst-Erfahrungen gelangen. Das Pferd spricht auch bei uns sämtliche Sinneskanäle an: das Gehör, den Seh- und Geruchssinn, aber auch den taktilen Sinn und die Propriozeption.

 

Daher bieten Litla und ich seit dem Jahr 2017 die Möglichkeit zur pferdegestützten Psychotherapie an.

 

Nicht-Reiterinnen und Reiter müssen sich keine Sorgen machen! Die pferdegestützte Psychotherapie findet in der Regel vom Boden aus statt. Es geht darum, Kontakt zu dem Pferd (und dabei mit sich) aufzunehmen, das Erlebte zu reflektieren und es später in die »gesprochene« Psychotherapie zu integrieren.

 

Dabei arbeite ich zunächst im gewohnten therapeutischen Setting in meiner Praxis. Der Kontakt mit dem Pferd wird dort gründlich vorbereitet, das Treffen findet dann auf Litlas Wohnsitz, auf dem Land, statt.

 

Das Verfahren der pferdegestützten Psychotherapie bietet sich als Ergänzung für die Behandlung vieler psychischer Erkrankungen an, besonders für Depressionen, Angststörungen, Erschöpfungszustände und auch für Traumatisierungsstörungen.

Besonders für Menschen, die an sozialen Ängsten und Unsicherheiten leiden, kann eine Gruppenpsychotherapie sehr gewinnbringend sein. Hier lassen sich in einem geschützten Rahmen Interaktionserfahrungen machen, besprechen und mit Hilfe mehrerer verschiedener Interaktionspartner beleuchten und auf diese Weise bearbeiten. Die Therapeutin kann dabei ebenfalls auf psychoanalytische Theorien und Techniken zurückgreifen und wird auch auf die der Gruppe unbewussten Prozesse achten, um sie der Gruppe nach und nach zugänglich zu machen.

 

Die Gruppenpsychotherapie besitzt spezifische Wirkfaktoren, die sie von der Einzeltherapie unterscheiden. Dazu gehören z. B. das Feedback durch die Gruppenmitglieder, das Zugehörigkeitsgefühl, die Möglichkeit, familiäre Konstellationen aus der Primärfamilie unter anderen Vorzeichen »durchzuarbeiten«, sowie die Tatsache, dass die Einzelnen sehen bzw. bei den Gruppenmitgliedern erleben können, wie andere Menschen mit ähnlichen Konflikten oder Problemen umgehen.

 

Nach und nach können die in diesem Rahmen durchlebten Erfahrungen auch in der »Außenwelt« zur Anwendung kommen. Eine solche Gruppe findet in der Regel einmal in der Woche statt, aber auch hier sind häufigere Termine möglich.

 

Es besteht auch die Möglichkeit, mit einer Gruppe über einen kürzeren Zeitraum oder im Rahmen einer Themenzentrierung (z. B. bei Essstörungen) zu arbeiten.

Für die ärztlichen und psychologischen Kolleginnen und Kollegen besteht die Möglichkeit der fallbezogenen Supervision.  Entsprechende Weiterbildungsermächtigungen der Ärztekammern Hamburg und Niedersachsen liegen vor.


Ich verfüge auch über eine langjährige Erfahrung in Teamsupervision wie z. B. von Krankenhausteams oder Kriseninterventionsteams.